You don't come to Scotland for the sun ...
Von Destille zu Destille
Da ich nicht jedes Jahr jede Destille besuchen kann, kann sich natürlich hier und da etwas ändern. Falls Ihnen bei Ihrem Besuch gravierende Änderungen zu meinen Beschreibungen auffallen, freue ich mich auf Ihre Mitteilung!
Ben Nevis Distillery (Fort William, Highlands)
Dallas Dhu Historic Distillery (Forres, Speyside)
Dewar's World of Whisky (Aberfeldy, Speyside)
Edradour Distillery (PItlochry, Highlands)
Glen Moray Distillery (Elgin, Speyside)
Glenfiddich (Dufftown, Speyside)
Glenmorangie Distillery (Tain, HIghlands)
Highland Park Distillery (Kirkwall, Islands)
Macallan Distillery (Craigellachie, Speyside)
Pulteney Distillery (Wick, Highlands)
Scapa Distillery (St. Ola, Islands)
Aberlour Distillery (Speyside)

Ein Besuch der Aberlour Distillery ist unbedingt empfehlenswert! Zweimal täglich finden geführte Touren (Voranmeldung notwendig!) inklusiv Whisky-Verkostung statt (zu einem damals unschlagbaren Preis von 10 Pfund - Stand August 2009). Und wenn ich Whisky-Verkostung schreibe, dann meine ich das auch. Es ist ratsam, zu dieser Tour nicht mit dem PKW sondern mit dem Bus oder zu Fuß zu kommen!
Zunächst erwartet den Besucher eine sehr gute und unterhaltsame Einführung in die Whiskyproduktion, modern präsentiert mit animierter Bildershow von einer netten älteren Schottin namens Marble. 1879 wurde die Destillerie von James Fleming gegründet - und schon wenige Jahre später, im Jahre 1898, bei einem Brand fast völlig zerstört, aber sofort wieder aufgebaut. Fleming hatte keine direkten Nachkommen und heute gehört die Destillerie aus der Speyside-Region zum französischen Spirituosenkonzern Pernod Richard.
Bei der folgenden Führung durch die kleine Destillerie kann an der Maische nicht nur geschnuppert, sondern darf auch schon einmal probiert werden (nur Mut - es schmeckt ähnlich wie warmes Bier). Im Anschluss geht es dann zur Verkostung von fünf Aberlour Whiskys - wir kamen in den Genuss jeweils eines 14jährigen Bourbon Cask (63,1%), 15jähriger Sherry Cask (56,4%), Aberlour 10 Years (43%), Aberlour 16 Years (43%) und Aberlour a'bunadh (59,9%). Die ganz Tapferen durften auch mal am "Spirit" nippen - ich würde davon abraten, es betäubt die Geschmacksnerven ...
Ein - etwas kostspieliger - Höhepunkt ist das Abfüllen der eigenen Whiskyflasche. Nun, nach der Verkostung von fünf Whiskys konnte ich dem nicht wiederstehen. Jetzt hat Kommissar Brander seinen eigenen Whisky.
(Stand: Sommer 2009) nach oben
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Ben Nevis Distillery (Highlands)
Die Ben Nevis Distillery liegt am Fuße des gleichnamigen höchsten Berges von Schottland im Westen der Highlands bei Fort William. Kommt man auf das Gelände schauen einen rechter Hand ein paar Highland Cattles mit langen spitzen Hörnern neugierig entgegen, während sich auf der anderen Seite Whisky-Fässer stapeln. Die Destillerie wurde 1825 gegründet und ist somit eine der ältesten Destillerien Schottlands. Die beiden Single Malts "Dew of Ben Nevis" und "Glencoe" sind jedoch erst seit wenigen Jahren auf dem Markt - zuvor wurde der Whisky für die Produktion von Blends verwendet.
Das Besucherzentrum ist gemütlich und bietet neben ein paar Whiskys eine Auswahl an Kaffee, Tee und Scones. Die 4 Pfund, die eine Tour durch die Destillerie kostet, kann man am Ende der Tour in Whisky tauschen - sie werden beim Kauf ausgewählter Ben Nevis Whiskys verrechnet. Die Tour ist unterhaltsam. Es beginnt mit einem Film über die Legende vom "Dew of Ben Nevis" - der Gigant Hector McDram. Im Anschluss folgt ein Rundgang durch die Brennerei, die vom Tourguide sehr unterhaltsam durchgeführt wird. Man muss jedoch des Englischen gut mächtig sein, um auch die kleinen ironischen Spitzen und Anekdoten gut zu verstehen. Zum Schluss gibt es im Café des Besucherzentrums ein Gläschen Ben Nevis. Möchte man an einer Tour teilnehmen, empfiehlt sich eine Voranmeldung.

(Stand: Sommer 2009) nach oben
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Dallas Dhu Historic Distillery (Speyside)
Die Dallas Dhu Distillery wurde 1899 südlich von Forres von dem Glasgower Unternehmen Wright & Greig Ltd. gegründet. Bei einem Brand 1939 wurde das Stillhouse völlig zerstört, aber wieder aufgebaut. Keine fünfzig Jahre später 1983 wurde die Destillerie stillgelegt und an die Denkmalschutzbehörde "Historic Scotland" verkauft. Es entstand ein historisches Whisky-Museum, welches dem interessierten Besucher zeigt, wie Whisky vor 100 Jahren gebrannt wurde bis hin zur modernen Produktion. Es ist ideal, um sich auf eigene Faust einmal in Ruhe ein genaues Bild von der Herstellung des Lebenswassers zu machen. Glücklich, wer ein Explorer-Ticket besitzt - damit ist der Eintritt frei.

Im Besucherzentrum, in dem noch Dallas Dhu Whisky verkauft wird, meldet man sich an. Man bekommt einen Audio Guide und kann sich die Sprache auswählen, die einen auf dem Rundgang begleiten soll. Danach kann man in seinem eigenen Tempo die 16 Stationen ablaufen. So bleibt auch einmal Zeit, sich eine Sache zweimal anzuhören oder eine Station genauer anzusehen, um den Produktionsprozess besser zu verstehen. Zum Abschluss geht es in einen gemütlichen Raum, in dem mitunter auch ein Film vorgeführt wird (als wir dort waren, war der Apparat gerade defekt) und es darf auch probiert werden. Gereicht wird ein Roderick Dhu Whisky - ein Blended für den Dallas Dhu produziert hat.
Das Personal ist sehr freundlich und gibt geduldig Auskunft auf Fragen - wir verweilen ein wenig länger, da vor den Türen gerade einmal wieder der Schottische Sommer in vollen Strömen fließt ...
(Stand: Sommer 2009) nach oben
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Dewar's World of Whisky - Aberfeldy Distillery (Speyside)

Die Aberfeldy Distillery wurde 1898 von John Dewar erbaut und liegt östlich des gleichnamigen Örtchens in der Region Pershire. Produziert wird ein 12- und ein 21-jähriger Single Malt Aberfeldy Whisky, ein Großteil der Whiskyproduktion geht jedoch in die Dewar`s Blends, die vor allem in den USA einen großen Absatzmarkt haben. Bemerkenswert an der Destillerie ist, dass das Stillhouse mit vier Brennblasen mit einer Glasfront versehen ist. So kann man sich schon mal von außen einen Einblick verschaffen. Das Wasser bezieht die Brennerei aus dem Flüsschen Pitilie, wo es munter und glasklar über und durch Basalttuffgestein plätschert.
Das Besucherzentrum ist gemütlich eingerichtet, neben Whisky und Souvenirs gibt es Kaffee, Tee und kleine Snacks. Und natürlich besteht die Möglichkeit, eine Tour durch die Destillerie zu buchen. Hier kann man sehr viel über die Geschichte des Whiskys und die Entstehung der Destillerie erfahren. Sir Thomas Robert Dewar - jüngster Sohn des Gründers John Dewar - war zu seiner Zeit eine der bekanntesten Persönlichkeiten Schottlands. Früh reiste der wortgewandte Mann umher, um Dewar's weltweit bekannt zu machen.
(Stand: Sommer 2009) nach oben
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Edradour Distillery (Highlands)

Auch hier zögern wir nicht lange und nehmen an der kostenlosen Führung teil. In einem gemütlichen Raum gibt es schon vorab ein Probier-Schlückchen und dazu einen Film mit Informationen zur Geschichte der Destillerie. Große Strecken muss man nicht zurücklegen. Die gesamte Produktion spielt sich in einem Gebäude ab und es wird noch nach alter Tradition gearbeitet. Drei Mitarbeiter sind zuständig für die Herstellung von wöchentlich circa 12 bis 15 Fässern - Schottlands einziger handgemachter Whisky. Was das bedeutet? Schauen Sie es sich am besten direkt in der Edradour Distillery einmal an. Idyllisch an einem Fluss gelegen, kann man hier auch nach der Führung noch eine Zeit lang verweilen.
Ich muss Sie jedoch warnen: Trotz der geringen Produktionsmenge gibt es eine ungewöhnlich große Produktvielfalt und nicht alle Whiskys werden ins Ausland exportiert. Das ist ein Verkaufsargument, dem kaum ein Whiskyliebhaber wiederstehen kann ...
(Stand: Sommer 2009) nach oben
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Glen Moray Distillery (Speyside)
Die Glen Moray Destillerie liegt am Rande von Elgin. Sie war ursprünglich eine Bierbrauerei und wurde 1897 zur Whiskybrennerei umgebaut. Nach anfänglichen Erfolgen folgten unruhige Zeiten, die zu einer kurzzeitigen Schließu
ng zwischen 1910 und 1923 führte. Heute verfügt die Brennerei über drei Wash Stills und drei Spirit Stills und bei der Führung durch die Brennerei wird dem Besucher auch ein Blick ins Lagerhaus gewährt. Glen Moray lagert seinen Whisky zu 80% in Bourbon Fässern (so die Aussage bei unserem Besuch im Sommer 2016).
Großzügig zeigt sich die Brennerei bei der Verkostung am Ende der Tour. Vier Whiskys stehen zur Auswahl: der Classic Single Malt, ein 12- und ein 15-jähriger sowie ein Port Cask Finish.
Und für alle, die noch Autofahren müssen hat Glen Moray auch eine Lösung im Angebot: Ein kleines praktisches Probierset, um den Dram mit ins Quartier zu nehmen und dort später zu genießen – denn: Don’t drink and drive! Sehr vorbildlich. Und natürlich wiederverwendbar beim Besuch der nächsten Destille.
(Stand: Sommer 2016) nach oben
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Glenfiddich Distillery (Speyside)
Glenfiddich ist wohl neben Macallan einer der berühmtesten und meist getrunkenen Whiskys weltweit. Die Destillerie liegt im Herzen von Whisky-Country, am Ortsrand von Dufftown. Seit ihrer Gründung im Jahre 1887 ist sie stets im Besitz der Familie William Grant geblieben und hat auch heute noch ihre hauseigene Cooperage.
Glenfiddich war die erste Destillerie, die ein Besucherzentrum eröffnete und Besucher sind hier herzlich willkommen. Die Standard-Touren sind gratis und sehr professionell! In der Regel ist keine Voranmeldung notwendig (Anm.: Ich bin nicht sicher, ob diese Tour zwischenzeitlich noch möglich ist - wer es weiß, gern bei mir melden.). Es gibt einen Einführungsfilm über die Geschichte der Destillerie in sieben verschiedenen Sprachen, gefolgt von einer Führung durch die beeindruckende Anlage - 28 blitz-blanke Stills (10 Wash Stills und 18 Spirit Stills) lassen das Herz jedes Whiskyfreundes höher schlagen. Am Ende der Tour gibt es auch hier ein Schlückchen zum Probieren. Und weil es gerade ein Jubiläum zu feiern gibt, bekommen wir nicht den 12jährigen Glenfiddich, sondern einen 18jährigen. Slainthe Mhath :-).
Natürlich besteht auch die Möglichkeit eine Tour mit Whisky-Verkostung zu buchen, die kostet dann allerdings ein paar Pfund. Außerdem kann man sich persönliche Etiketten zum Beispiel mit Geburtstags-Glückwünschen auf seine Flasche drucken lassen.

Trotz der Größe ist Glenfiddich ein Familienbetrieb geblieben. Dies zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Familie Grant sich sehr in ihrer Heimat engagiert, indem sie z.B. Förderpreise für junge Sportler und Musiker vergibt und auch als Sponsor der Highland Games in Erscheinung tritt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich übrigens auch die Balvenie Distillery, die sich ebenfalls im Besitz des Grant-Konzerns befindet. Eine Führung ist hier leider nicht möglich, aber man kann in der Glenfiddich-Distillery einiges über die Brennerei erfahren.
(Stand: Sommer 2009) nach oben
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Glenmorangie Distillery (Highlands)
Glenmorangie ist einer der Top Whiskyhersteller weltweit. Und das meines Erachtens zu Recht. Schon allein der »Glenmorangie Original« überzeugt als Allrounder in Geschmack und Qualität sowie auch im Preis-Leistungsverhältnis. Die Brennerei liegt in den nördlichen Highlands am Ufer des Dornoch Firth, gegründet wurde sie 1843 von John und William Matheson. Den Namen spricht man übrigens mit Betonung auf der dritt-letzten Silbe aus - das lernen wir bei der Besichtigung der Destille. Glenmorangie bedeutet so viel wie »Tal der tiefen Ruhe«.
Die Destille ist auf Besucher eingestellt. Es gibt einen großen Besucherparkplatz. Das Besucherzentrum ist nett aufgemacht, der Gast kann sich mit einer kleinen Ausstellung und kurzweiligen Filmchen zur Geschichte der Brennerei die Zeit bis zum Beginn der Tour gut vertreiben, bei der leider das Still-House nur von außen betrachtet werden darf. Zum Abschluss gibt es einen Dram und man kann noch ein wenig über das Gelände streifen – und wer mag, kann natürlich auch einen guten Tropfen aus dem Shop mitnehmen.
(Stand: Sommer 2016) nach oben
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HIghland Park Distillery (Islands)
Eines meiner liebsten Reiseziele in Schottland ist »Mainland« - die Hauptinsel der Orkney Islands. Sie zählt gut 17.000 Einwohner, mehr als ein Drittel davon leben im Hafenstädchen Kirkwall und hier findet man auch am Ortsrand die Highland Park Distillery: Lange Warehouses auf der einen Seite, ein großes Firmengelände mit Visitor-Centre, Tastingroom und Brennerei auf der anderen, die pittoresken Kiln Pagoden sind schon von weitem zu sehen. Gebrannt wurde auf dem Gelände bereits Ende des 18. Jahrhunderts, damals noch schwarz von Magnus Eunson (in einer historischen Schrift ist so nett zu lesen: Küster bei Tag, Schwarzbrenner bei Nacht). Die offizielle Gründung der Brennerei von Robert Borwick datiert auf das Jahr 1825.
Das Visitor-Centre ist großzügig und einladend eingerichtet, die Whiskys werden hier stimmungsvoll beleuchtet präsentiert. Mehrmals täglich werden verschiedene Touren angeboten – wahlweise mit Verkostung von einem oder mehr Whiskys. Daher besser nicht mit dem Auto anreisen. Zu Fuß sind es gut 30 Minuten von Kirkwalls Zentrum bis zur Brennerei – nach einer Tour mit Tasting wird der Weg vielleicht etwas länger ... Während der Hauptsaison gibt es auch einen Shuttleservice. In der Nebensaison sind spontane Besuche inkl. Teilnahme an einer Tour möglich (wobei dennoch eine Voranmeldung empfehlenswert ist). In der Hauptsaison empfiehlt sich auf jeden Fall eine Buchung vorab. Diese kann leicht über die Website der Brennerei erfolgen. Die Touren sind umfassend und informativ und auch für »Nicht-Orcadians« gut zu verstehen.
Wir entscheiden uns für die »Viking Heroes Tour«. Bevor die Tour startet bekommen wir einen Dram des 10-jährigen zur Einstimmung, dann folgt die Besichtigung von Darrboden, Stilhouse und Warehouse, bevor zum Abschluss im gemütlichen Visitor-Centre drei weitere Whiskys probiert werden: ein 12- und ein 18-jähriger Highland Park sowie der 12-jährigen Viking Honour.
(Stand: Frühjahr 2018) nach oben
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Macallan Distillery (Speyside)
Macallan gilt - zu Recht - als der Rolls Royce unter den Schottischen Single Malts. Die Gebäude der Speyside-Destillerie erheben sich oberhalb des River Spey am Rande von Craigellaiche. An dieser Stelle sei auch einmal erwähnt, dass aus der Speyside-Region mehr als die Hälfte aller Single Malts weltweit kommen. Die Macallan Distillery wurde 1824 von Alexander Reid gegründet, siebzehn Jahre später gab es die erste Abfüllung. Weltweite Vermarktung fand der leckere Single Malt jedoch erst ab 1980. Macallan besitzt das größte Lagerhaus Europas - 60.000 Fässer finden hier Platz. Ungewöhnlich sind auch die 21 kleinen Brennblasen, die Macallan verwendet und die diesem Whisky seinen speziellen Geschmack verleihen. Die Brennblasen sind übrigens so ungewöhnlich, dass sie es sogar auf die 10 Pfund Noten der Bank of Scotland schafften.
Im Verhältnis zu den anderen Destillerien, deren Besucherzentren meist mit viel Holz und warmen Licht ausgestattet sind, ist Macallans Präsentation eher von einer hellen Eleganz geprägt. Ein Besuch lohnt sich. Der Empfang ist freundlich und mit einem kleinen Gläschen zum Kennenlernen kann man es sich auf einer edlen Holzbank gemütlich machen und ein kurzes Video über die Geschichte der Macallan Distillery ansehen. Reihum stehen Whiskys aller Alters- und Preisklassen in den Regalen und es gibt Merchandising Produkte wie Jacken, T-Shirts und natürlich Tassen und Gläser. Möchte man an einer Besichtigungstour teilnehmen, sollte man unbedingt im Voraus buchen.
(Stand Sommer 2009 - Zwischenzeitlich wurde das Besucherzentrum immens ausgebaut.) nach oben
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Pulteney Distillery (Highlands)
Hier hatten wir leider Pech – bei unserem Besuch war keine Besichtigung möglich, da gerade eine neue Wash Still eingebaut wurde. Schade, das hätte ich mir natürlich gern mal angeschaut. So konnten wir nur ins Besucherzentrum gehen, das aber ganz interessant ist, und natürlich gab es auch einen Dram zum Probieren. Einen kleinen Einblick zur Geschichte der Brennerei verschaffte uns ein kurzer Infofilm, der extra für uns eingeschaltet wurde, und verschiedene Schautafeln, die Informationen über die Geschichte der Destille als auch über die Whiskyproduktion lieferten.
Old Pulteney war mit dem Standort im Küstenörtchen Wick die nördlichste Brennerei auf dem Schottischen Festland – den Rang hat ihr zwischenzeitlich allerdings die 2012 gegründete Wolfburn Distillery abgelaufen, diese liegt nordwestlich von Wick in Thurso.
Gegründet wurde die Pulteney Brennerei 1826 von James Henderson, sie war ca. 100 Jahre in Familienbesitz und ging seither durch einige Hände. Der Whisky präsentiert sich Maritim, der Kenner schmeckt eine salzige Note heraus, und ich persönlich finde die Form der Flaschen auch sehr gelungen – das Auge trinkt ja schließlich mit … Besuchertouren gibt es zweimal täglich. Es werden ja nicht ständig neue Stills eingebaut ;-) Wer eine Tour machen möchte: Vorher über die Website buchen!
(Stand: Sommer 2016) nach oben
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Scapa Distillery (Islands)

Den erlebt man zum Beispiel bei einer Tour durch die Brennerei. Eine Vorab-Buchung (online über die Scapa-Website) ist empfehlenswert, ich würde die Tour jedoch nicht gleich am ersten Urlaubstag buchen. Es ist von Vorteil, sich zunächst etwas zu akklimatisieren – insbesondere was den lokalen Dialekt betrifft. Unser junger Tourguide hatte den ziemlich gut drauf … Nichts destotrotz war die Tour interessant, am Ende gab es ein Dram – und das Tastingglas gab es als Souvenir zum Mitnehmen gleich dazu. Fotografieren ist während der Tour nicht erlaubt. Wer ein schönes Motiv sucht, sollte zur Scapa-Bucht fahren. Bei einem kleinen Spaziergang über den hellen Sandstrand zu den Dünen gelangt man an die Rückseite der Brennerei mit dem schönen Schriftzug.
(Stand: Frühjahr 2018) nach oben
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Tomatin Distillery (Highlands)
Die Tomatin Distillery war die große Überraschung für uns. Eigentlich hatten wir nur einen Abstecher dorthin geplant, weil sie auf dem Weg lag – die Brennerei liegt südöstlich von Inverness nahe der A9. Der erste Eindruck bei der Ankunft: Tristes Grau, wenig einladend - es mag aber vielleicht auch am Wetter liegen ... Nun, davon nicht abschrecken lassen. Auf ins Besucherzentrum und eine Tour buchen!
Nach einem Einführungsfilm geht die Führung durch alle Instanzen der Whiskybrennerei, beeindruckend ist die Galerie der ehemaligen Brennmeister, deren Portraits großformatig in den Hallen aufgehängt sind und ein Auge auf das Geschehen haben. Gegründet wurde Tomatin 1897, benannt nach dem Ort, an dessen Rand die Brennerei liegt. Nach einer turbulenten Vergangenheit mit Schließung, Wiedereröffnung und Weiterverkauf ist Tomatin dabei, sich einen großen Namen auf dem Whiskymarkt zu machen. Wir dürfen Mash Tuns, Wash Backs, Pot Stills, einfach alles aus nächster Nähe anschauen, ebenso die hauseigene Küferei. Alle Fragen werden geduldig, freundlich und kompetent beantwortet und zu guter Letzt darf natürlich das Tasting von vier Whiskys nicht fehlen. Besonders gefallen hat mir der Cù Bòcan – nicht zuletzt wegen der schönen Geschichte um den Geisterhund …



Keine Destillerien, aber auch sehr interessant:
Speyside Cooperage
Wie der Whisky ins Fass kommt, haben wir mittlerweile erfahren. Aber wie entsteht eigentlich so ein Fass? Diese Frage beantwortet ein Besuch in der Speyside Cooperage - die einzige Böttcherei, die in Schottland noch in Betrieb ist und besichtigt werden kann. Seit 1947 werden hier Whiskyfässer in alter Tradition hergestellt und aufbereitet (jährlich an die 100.000 Fässer).

Auch an diesem Ort gibt es wieder mehrsprachige Informationen. In einer Ausstellung ist die Geschichte der Fassmacherei beschrieben. Zur Führung gehört ein Film, der die Herstellung der Fässer beschreibt. Whiskyfässer werden aus dem Holz der nordamerikanischen Eiche gefertigt und haben eine Lebensdauer von circa 50 Jahren (bevor sie als Blumenkübel oder Wassertrog in unserem Garten enden).
Im Anschluss an den Film kann man einen Blick in die gläserne Werkstatt werfen und den Männern bei ihrer harten Arbeit zusehen. Eine junge Angestellte gibt bereitwillig Auskunft über das Handwerk und wir erfahren, dass die Ausbildung zum Böttcher fünf Jahre dauert und es so gut wie keine Frauen in diesem Beruf gibt. Ich kann's verstehen, mich verlassen schon beim Zuschauen die Kräfte. Wer will, kann sich an einem kleinen Demo-Fass versuchen ...
(Stand: Sommer 2009) nach oben
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The Scotch Whisky Experience, Edinburgh
In Edinburgh gibt es jede Menge Sehenswürdigkeiten - aber keine Destillerie. Dafür befindet sich unweit des Schlosses "The Scotch Whisky Experience". Shop, Info-Tour, Tasting und größte Whisky-Ausstellung weltweit.
Am Ende der Tour kann man sich in einem Raum noch kurz über die Arbeit der Böttcherei informieren, dann versammelt sich die Gruppe in einem modernen Konferenzraum und es folgt ein Vortrag über den Schottischen Whisky inklusiv Schnupper-Probe. Dieser Teil der Tour gibt einen guten Überblick über die verschiedenen Regionen und ihre Besonderheiten: Highland, Speyside, Lowland, Islay und Campbeltown.
Und dann folgt der Höhepunkt - die Whiskyausstellung! Über 3400 Flaschen Whisky werden präsentiert, dazu darf sich jeder ein Schlückchen des Whiskys aus seiner Lieblingsregion gönnen. Mit 6 Flaschen hatte der Sammler (dessen Namen ich mir leider vor lauter Begeisterung nicht gemerkt habe) vor gut 35 Jahren begonnen. Heute stehen in der Ausstellung Whiskys aller Farben, Formen und Nationen. Ehrfürchtiges Staunen unter den Anwesenden. Wer dabei auf den Geschmack gekommen ist, kann sich im Anschluss im Shop die erste Flasche seiner Sammlung kaufen - mit der Eintrittskarte zur Tour werden 2 Pfund verrechnet.

(Stand Sommer 2009) nach oben